Strenge Kindererziehung kann das Risiko für Depression bei Kindern im Erwachsenenalter erhöhen. Dies geht aus einer aktuellen Studie hervor, die vom European College of Neuropsychopharmacology durchgeführt wurde.

Studienergebnisse

Laut Forschern kann eine strenge Kindererziehung die Art und Weise verändern, wie der Kinderkörper die DNA-Kodierung abliest. Solche Veränderungen können in der DNA eines Kindes verankert werden, das streng erzogen wird, wodurch sich das Risiko für Depressionen erhöht.

Forscher an der Universität von Leuven in Belgien wählten 21 Kinder aus, die ihre Eltern als unterstützend bezeichneten. Sie verglichen diese Kinder mit 23 anderen, die hingegen ihre Eltern als manipulativ und äußerst streng bezeichneten.

Beide Gruppen bestanden aus Kindern im Alter von 12 und 16 Jahren. Die Studie fand heraus, dass die Kinder, die eine strenge Erziehung erlebt haben, erste subklinische Anzeichen von Depressionen zeigten.

Bei diesen Kindern waren auch Methylierungsgrade stark angestiegen – ein normaler Prozess, der stattfindet, wenn ein kleines chemisches Molekül dem DNA-Strang hinzugefügt wird, was die Art und Weise verändert, wie im Erbgut festgehaltene Anweisungen vom Körper abgelesen werden.

Expertenmeinungen

Die Studie wurde bisher nicht von Experten begutachtet und die Ergebnisse müssen in einer größeren Stichprobe bestätigt werden. Dr Van Assche sagte, ‘’Unsere bisherigen Forschungen an identischen Zwillingen bildeten die Grundlage für unsere Herangehensweise. Zwei voneinander unabhängige Gruppen haben herausgefunden, dass der mit schweren Depressionen diagnostizierte Zwilling im Vergleich zu dem gesunden auch einen hohen Grad an Methylierung aufweist. Das Erbgut bleibt gleich, aber die zusätzlichen chemischen Gruppen beeinflussen, wie Anweisungen der DNA vom Körper abgelesen werden. Alle Kinder, die eine strenge Erziehung angaben, haben eine Neigung zu Depressionen gezeigt, und wir sind der Meinung, dass diese Neigung aufgrund von vermehrten Abweichungen in Methylierung in ihre DNA eingebrannt ist. Jetzt sehen wir, ob wir den Kreislauf schließen können, indem wir es mit einer späteren Diagnose von Depressionen in Zusammenhang bringen, um rechtzeitig vor dem Risiko von Depressionen als Folge der Erziehung zu warnen.’’

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