Eine neue Studie zeigt, dass der Wirkstoff Lithium das Risiko für Demenz senken kann. Vor allem bei Menschen, die regelmäßig Lithium einnehmen, besteht weniger das Risiko einer Demenzerkrankung.

Aktuelle Fakten und Zahlen zur Demenz

Das Risiko einer Demenzerkrankung nimmt im Alter zu. Vor allem Menschen über 50 stellen die größte Risikogruppe dar. Weltweit leiden über 55 Millionen Menschen unter Demenz und Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge drohen jährlich 10 Millionen neue Demenzfälle, was einem alarmierenden Zuwachs entspricht.

Was ist Lithium?

Ärzte verwenden Lithium, um Patienten mit bipolarer Störung zu behandeln. Die amerikanische Arzneimittelbehörde hat das Medikament für die Behandlung von Depression zugelassen. Erst kürzlich hat PLOS Medicine einen Forschungsbericht veröffentlicht, in dem auf den Zusammenhang zwischen der Einnahme von Lithium und dem geringen Risiko, Demenz zu entwickeln, hingewiesen wird. Hinzu kommt, dass Ärzte früher Lithium gegen Demenz eingesetzt haben. Jedoch gab es keine Untersuchungen auf Bevölkerungsebene, um eine Verbindung zwischen Lithium und Demenz zu ziehen.

Gesundheitsexperten verwenden Lithium als Mittel gegen mentale Erkrankungen. Psychiater John F. J. Cade setzte dieses Medikament als erster in 1940 ein. Er injizierte 10 manisch-depressiven Patienten Lithium und tatsächlich trat eine Besserung ein. Jedoch ist mit mehreren Nebenwirkungen zu rechnen, zu denen hauptsächlich Kopfschmerzen, Brechreiz und Gefühls- und Appetitschwankungen gehören. Des Weiteren können bei einigen Patienten Lithium-Toxizität auftreten.

Aktuelle Studien

Forscher haben Aufzeichnungen von Patienten über dem Alter von 50 miteinander verglichen. Sie analysierten Daten von 548 Patienten, die das Arzneimittel eingenommen, jenen 29,070, die es nicht eingenommen haben. Die Patientendaten wurden aus psychiatrischen Diensten in Cambridge und Peterborough National Health Service (NHS) Foundation Trust bezogen.

Professor Rob Howard sagt, ‘’Es gibt ein Enzym namens Glycogen Synthase Kinase, oder GSK3, das an der Phosphorylierung des Tau-Proteins beteiligt ist, was zur Entstehung von winzigen Eiweißknäuel führt. Und Lithium dient als starker Hemmstoff gegen das Enzym. Es ist auch nicht die erste Studie, die auf einen Zusammenhang zwischen Lithium und einem verringerten Risikopotenzial hinweist.’’

Relevante Links zum Thema: https://www.faz.net/aktuell/wissen/medizin-ernaehrung/hilft-lithium-gegen-demenz-15299138.html#:~:text=In%20Gegenden%20mit%20sehr%20hohen,der%20Fachzeitung%20JAMA%20Psychiatry%20berichtete./de/studie-zeigt-fruehe-anzeichen-von-parkinson/